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Wie können Eltern ihr Kind stärken? Tipps zur praktischen Gefühlsarbeit mit Karo.

Die Gefühlswelten sind so unterschiedlich und einzigartig, wie die Menschen selbst sind. Lernen unsere Kinder im frühen Alter mit dieser Unterschiedlichkeit umzugehen, so sind sie gestärkt für Herausforderungen z.B. mit Eltern, Lehrern oder Freunden.

Karo ist eine Figur, die 13 verschiedene Empfindungen darstellt, jeder Betrachter, egal welches Alter, verbindet sich allein durch das Anschauen der Figur (Karten) mit seinem eigenen Gefühl.

Gefühle/Emotionen sind die Motoren für unser Handeln, sie haben eine Signalfunktion und treten plötzlich aus dem Unbewussten auf. Erleben wir häufig „negative“ Gefühle und können wir diese nicht bearbeiten, so entsteht eine Belastung, die auf Dauer unser Verhalten und unsere Gesundheit beeinflusst.

Lernen Kinder ihre Gefühle zu erkennen, sie anzunehmen und zu beobachten, so entsteht Entlastung und die „Selbst“verantwortung  sowie das Vertrauen in sich selbst wird gefördert. Kinder, die ihr volles Potenzial spüren fühlen sich „stark“. Sie sind in Harmonie mit ihren Gefühlen. Sie lernen, dass es Tage oder Situationen gibt, da läuft es prima und an anderen Tagen sind sie mehr gefordert. Diese Balance entsteht durch das bewusst machen, dass es solche und solche Tage gibt.

Eltern können diese Balance mit ihrem Kind trainieren. Dazu ist es zunächst hilfreich, die unterschiedlichen Gefühlszustände transparent zu machen. Wird täglich oder ca. alle zwei Tage nach dem Gefühl gefragt, wird meistens mit einem „gut“ oder „nicht so gut“ geantwortet.

Wird das Kind eingeladen, eine passende Karo-Karte auszusuchen, so ist das neu, spannend und viel aussagekräftiger als ein „nicht so gut“: Das Kind fühlt sich sofort angenommen, gehört, genießt die Aufmerksamkeit und beschreibt „schneller“ seine Erlebnisse.

Entsteht ein Ritual, indem regelmäßig ausgesuchte unterschiedliche Karo-Karten in einer Tabelle gesammelt oder in einer Übersicht markiert werden, schärft sich das Bewusstsein nachhaltig und verdeutlicht situationsabhängig, z.B. dass nicht jeder Tag immer ein Problemtag ist. Wir das Ritual mit einer positiven Situation z.B. Vorlesen einer Gutenacht-Geschichte verbunden, erleichtert das dem Kind zusätzlich mit seinen Gefühlen in Einklang zu kommen.

  1. Frage der Eltern: „Wie geht es dir gerade, welches Karo-Bild passt jetzt am besten?“

Wie gestalte ich die aktive Gefühlsarbeit, wenn es Probleme gibt?

Gefühle zeigen uns den Weg, ob ein Bedürfnis erfüllt ist oder nicht erfüllt ist. Bei „negativen“ Gefühlen, kann ergänzend zu der o.g. Frage (1), gezielt auf „positive“ Gefühle und deren, in der Vergangenheit schon mal erlebten, Situationen eingegangen werden (Balance):

  1. Frage der Eltern: „Wann fühlst du dich so?“ (auf Karo glücklich zeigen) oder
  2. Frage der Eltern: „Welches Bild gefällt dir, wie möchtest du sein?“

Diese Gefühlsarbeit erleichtert den Blick auf die „als schwer empfundene“ Situation und liefert Raum für Lösungswege. Häufig kommt es dann zur Aussprache von Bedürfnissen oder Wünschen. Weitere Impulsfragen können diese Lösungsarbeit unterstützen: Wer oder was könnte den Wunsch noch erfüllen? Ist der Wunsch an dieser Stelle überhaupt erfüllbar? Welche Möglichkeiten zur Unterstützung gibt es, mit Freunden, in der Schule, in der Freizeit oder mit den Geschwistern?

Steckt das Kind in einem konkreten Streit z.B. mit einem Freund, so kann auf diese Weise auch ein Perspektivwechsel wirkungsvoll sein:

  1. Frage der Eltern: „Was meinst du, wie fühlt sich jetzt der „Name des Freundes“ ?“

Durch den Perspektivwechsel kann sich die Herzstimme (Gefühl/Emotion) wieder mit der Kopfstimme (Verstand/Logik) vereinen und der erste Schritt zur Versöhnung ist getan.

In diesem Sinne, wünsche allseits herzliche Gespräche mit Karo, dem Gefühlsassistenten! TIPP: Im Empathie-Spiel „Poker mit Herz“ sind für 6 Personen kleine Karo-Sets (jeweils 13 Karo-Karten) enthalten.

Verfasser: Sabine Krause, Schulmediatorin und Coachin